A trip to New York - Ein Reisetagebuch: 15.02.2002
Liebe macht blind. Zumindest wenn man in New York wohnt. Bei lauter roten Rosen, roten Herzchen, roten Teddys, roten Karten, roten Ballons bleibt einem schließlich kaum etwas anderes übrig, als die Augen zu zu machen, wenn man an den Tagen vor Valentinstag durch Manhattan läuft. Selbst das Empire State Building wurde in der vergangenen Woche rot angestrahlt...
Wenn dann am entscheidenden Tag nicht gerade Herzchen in den Augen blinzeln, fällt man überall gleich auf. Selbst unausstehliche Zicken, die sonst im Aufzug des Hauses den Mund nicht aufkriegen, hauchen einem zum Frühstück ein zuckersüßes "Happy Valentines Day" entgegen. Nur um einen Abends fragen zu können, na, wieviele Karten und Sträuße hast du den bekommen! Wenn man dann sagt, keine, ich hab ja auch nix verschickt, wird man gleich als Feministin beschimpft oder als Übriggebliebene bedauert.
Als ich abends nach hause kam, traute ich meinen Augen kaum: Männer dürfen in das Haus nicht rein, aber Blumen dürfen sie schon abgeben. Die gesamte Rezeption hatte sich in ein Blumenmeer verwandelt. Nein, nicht so einzelne poppelige Rosen, wie man sie in Deutschland verschickt... Bukets. Und wenn man hier Buket sagt, dann meint man (und frau) einen riesigen Korb, riesige Gestecke - möglichst alles in rot, rosa geht so gerade noch.
Und genau an diesem Tag kommt meine Büchersendung an. Ich hätte es wissen müssen. Da ich aber nun gespannt auf neuen Lesestoff gewartet habe, gehe ich also mit dem Zettel zur Rezeption und sage, da muss ein Paket für mich sein. "Oh, ja - ein kleines Valentinchen" - Grinsen, süffisantes Lächeln um mich herum. Nein, das habe ich mir selber bestellt! Betretenes Schweigen. "Oh, aber trotzdem viel Spaß."
Sonst ist diese Stadt voller Singles, aber am Valentinstag schlendern unzählige Pärchen durch die Stadt. Wo kommen die so plötzlich her? Nicht, das sie mich stören würden, ist ja ein netter Anblick, lauter Verliebte. Aber ich habe mir mittlerweile die New Yorker Gangart angewöhnt. Konkret: Ich hetze eigentlich immer durch die Stadt, wie alle anderen. Und das kann ich nicht von einem Tag auf den anderen umstellen. Was an einem Valentinstag dazu führt, dass ich ständig irgendwelche Paare anrempel, die völlig unvermittelt auf der Straße stehen bleiben und in den Himmel starren. Das machen sonst nur Touristen!
Heute morgen war die Welt dann wieder in Ordnung. Das Rot ist aus den Geschäften verschwunden, alle hetzen sie wieder durch die Straßen und in der U-Bahn steht auch kein Blumenverkäufer mehr, den ich umlaufen könnte. Jetzt färbt sich New York langsam, aber sicher grün. Am 17. März ist schließlich St. Patricks Day. Heute früh gab es die ersten "Kiss me, I am Irish"-Buttons zu kaufen, in den Schaufenstern liegen jetzt froschgrüne Grusskarten und bald leuchtet auch das Empire State Building grün. Aber so ein Guiness ist mir doch wesentlich lieber als rote Zuckertörtchen.
Wenn dann am entscheidenden Tag nicht gerade Herzchen in den Augen blinzeln, fällt man überall gleich auf. Selbst unausstehliche Zicken, die sonst im Aufzug des Hauses den Mund nicht aufkriegen, hauchen einem zum Frühstück ein zuckersüßes "Happy Valentines Day" entgegen. Nur um einen Abends fragen zu können, na, wieviele Karten und Sträuße hast du den bekommen! Wenn man dann sagt, keine, ich hab ja auch nix verschickt, wird man gleich als Feministin beschimpft oder als Übriggebliebene bedauert.
Als ich abends nach hause kam, traute ich meinen Augen kaum: Männer dürfen in das Haus nicht rein, aber Blumen dürfen sie schon abgeben. Die gesamte Rezeption hatte sich in ein Blumenmeer verwandelt. Nein, nicht so einzelne poppelige Rosen, wie man sie in Deutschland verschickt... Bukets. Und wenn man hier Buket sagt, dann meint man (und frau) einen riesigen Korb, riesige Gestecke - möglichst alles in rot, rosa geht so gerade noch.
Und genau an diesem Tag kommt meine Büchersendung an. Ich hätte es wissen müssen. Da ich aber nun gespannt auf neuen Lesestoff gewartet habe, gehe ich also mit dem Zettel zur Rezeption und sage, da muss ein Paket für mich sein. "Oh, ja - ein kleines Valentinchen" - Grinsen, süffisantes Lächeln um mich herum. Nein, das habe ich mir selber bestellt! Betretenes Schweigen. "Oh, aber trotzdem viel Spaß."
Sonst ist diese Stadt voller Singles, aber am Valentinstag schlendern unzählige Pärchen durch die Stadt. Wo kommen die so plötzlich her? Nicht, das sie mich stören würden, ist ja ein netter Anblick, lauter Verliebte. Aber ich habe mir mittlerweile die New Yorker Gangart angewöhnt. Konkret: Ich hetze eigentlich immer durch die Stadt, wie alle anderen. Und das kann ich nicht von einem Tag auf den anderen umstellen. Was an einem Valentinstag dazu führt, dass ich ständig irgendwelche Paare anrempel, die völlig unvermittelt auf der Straße stehen bleiben und in den Himmel starren. Das machen sonst nur Touristen!
Heute morgen war die Welt dann wieder in Ordnung. Das Rot ist aus den Geschäften verschwunden, alle hetzen sie wieder durch die Straßen und in der U-Bahn steht auch kein Blumenverkäufer mehr, den ich umlaufen könnte. Jetzt färbt sich New York langsam, aber sicher grün. Am 17. März ist schließlich St. Patricks Day. Heute früh gab es die ersten "Kiss me, I am Irish"-Buttons zu kaufen, in den Schaufenstern liegen jetzt froschgrüne Grusskarten und bald leuchtet auch das Empire State Building grün. Aber so ein Guiness ist mir doch wesentlich lieber als rote Zuckertörtchen.
NewYork - 27. Sep, 14:47
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