A trip to New York - Ein Reisetagebuch: 18.01.2002
Neues aus N.Y.
Irgendwie beginnt jetzt die Zeit zu rasen... kaum zu glauben, die ersten zwei Wochen sind um. Und ich habe weiter dazu gelernt, bei meinen Lektionen 'Amerikanischer Alltag für Anfänger' (vielleicht wäre das mal was für die VHS!):
Mehrfach wurde ich jetzt schon gefragt, ob ich irgendwas aus Deutschland vermisse. Und zu aller Erstaunen muss ich gestehen: Nein! Zumindest nicht, was alle meinen - bezüglich des leiblichen Wohls.
O.k., ich gestehe, manchem amerikanischen Essen gehe ich aus dem Weg:
Normale 'whole milk' sieht aus als käme sie gerade aus der Kuh, zumindest dem Fettgehalt nach (irgendwas mit 7 Prozent), 'Skim milk' dagegen sieht aus und schmeckt wie Wasser. Aber es gibt ja Joghurt. Und auch sonst vermisse ich weder Mettwurst noch Käse mit Senf (ich habe ja noch ein paar Monate). Schwarzbrot, importiert aus Deutschland, gibt es auch überall und billig ist hier eh nichts.
Überhaupt staune ich täglich über den Supermarkt 'Fairway' , der im gleichen Haus wie die Redaktion sitzt. Dort gibt es frisch abgepackt täglich internationale Speisen, von Tabule (lecker) über Sushi (auch lecker) bis zum italienischen Tomaten-Mozarella-Panini, frt. Quiche und und und...
Allerdings habe mittlerweile doch entdeckt, das mir hin und wieder etwas fehlt. Und zwar habe ich das auf Staten Island, was wirklich nicht viel zu bieten hat, bemerkt. Dort gibt es nämlich, zumindest Samstags, vor allem eines im Überfluss: Ruhe!
Eigentlich habe ich die Fähre nur genutzt, um an der Freiheitsstatue vorbeizufahren, schöne Bilder von der Miss und der Manhattan Skyline zu machen. Und dann habe ich die Stille entdeckt. Kein Hupen, kein Quietschen, keine Sirenen, keine Leute. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass ich das vermisse. Noch schöner war es dann diese Woche vor meinem ersten Termin für den Aufbau in Washington Heights. Ich war so früh dran, dass ich durch das ruhige Viertel gelaufen bin, noch hinter Harlem, nördlichste Teil Manhattans, so nördlich, dass er auf meinem Stadtführer gar nicht mehr drauf ist!).
Im Fort Tyron Park angekommen lichtete sich gerade der Nebel, die Sonne kam durch und ich hatte einen wunderbaren Blick auf den Hudson River und 'The Cloisters', ein aus verschiedenen europäischen Epochen zusammengebautes Klosters. Um mich herum hüpfte ein Eichhörnchen. Und Vögel zwitscherten. Ich hätte nie gedacht, dass ich so entspannt zu meinem ersten beruflichen Termin in N.Y. gehen könnte. Dort verlief dann auch alles entsprechend gut, und wenn alles so läuft wie vorgesehen, könnt ihr davon in der kommenden Aufbau-Ausgabe (24.01.2002) lesen.
Aber schon kurz darauf hatte mich das Gewühl der Metropole wieder, und meine Energie, die Stadt zu erkunden lässt nicht nach. Langsam kommt auch das Abend- und Nachtleben dran, aber davon demnächst mehr...
P.S.: In eigener Sache: Nicht dass ihr alle glaubt, ich hätte nach kurzer Zeit schon vollkommen die deutsche Sprache verlernt. Aber wenn ich Nachrichten und Mails vom Internet-Cafe aus schicke, steht mir nur eine amerikanische Tastatur zur Verfügung. Dann gibt es z.B. schlichtweg kein ä, ö, ü, ß.
Nur so zu meiner Ehrenrettung ;-)
Irgendwie beginnt jetzt die Zeit zu rasen... kaum zu glauben, die ersten zwei Wochen sind um. Und ich habe weiter dazu gelernt, bei meinen Lektionen 'Amerikanischer Alltag für Anfänger' (vielleicht wäre das mal was für die VHS!):
- auch ich bepudere meinen Kaffee mittlerweile ganz fachmännisch mit Vanille-, Schoko- oder Zimtpuder,
- ich esse Pfannkuchen, die tatsächlich nur schmecken, wenn man sie in Ahornsirup ertränkt,
- ich finde es nicht mehr zynisch, der Frau, die im Washington Heights den ganzen Tag im Subway-Aufzug sitzt und für die Gäste up und down drückt, einen schönen Tag noch zu wünschen,
- ich finde es nicht mehr oberflächlich, der Raumpflegerin auf meinen Gang und jedem, den ich treffe, zu fragen 'How are you' und auch zu antworten 'Good', weil mehr ja eh niemanden interessiert,
- außerdem gewöhne ich mir langsam das Schulenglisch ab. Der kleine Junge im Bus, der mich nach der Uhrzeit gefragt hat, sah nämlich aus, als hätte er gerade einen Alien unter den Fahrgästen entdeckt, als ich nach bestem Gewissen "Five past Nine" sagte. Noch zweimal hat er sich nach mir umgeschaut und ich war kurz davor, ihm die Zunge rauszustrecken. Ab jetzt heißt es nur noch kurz und knapp so wie es alle sagen: "Nine five", basta!
Mehrfach wurde ich jetzt schon gefragt, ob ich irgendwas aus Deutschland vermisse. Und zu aller Erstaunen muss ich gestehen: Nein! Zumindest nicht, was alle meinen - bezüglich des leiblichen Wohls.
O.k., ich gestehe, manchem amerikanischen Essen gehe ich aus dem Weg:
Normale 'whole milk' sieht aus als käme sie gerade aus der Kuh, zumindest dem Fettgehalt nach (irgendwas mit 7 Prozent), 'Skim milk' dagegen sieht aus und schmeckt wie Wasser. Aber es gibt ja Joghurt. Und auch sonst vermisse ich weder Mettwurst noch Käse mit Senf (ich habe ja noch ein paar Monate). Schwarzbrot, importiert aus Deutschland, gibt es auch überall und billig ist hier eh nichts.
Überhaupt staune ich täglich über den Supermarkt 'Fairway' , der im gleichen Haus wie die Redaktion sitzt. Dort gibt es frisch abgepackt täglich internationale Speisen, von Tabule (lecker) über Sushi (auch lecker) bis zum italienischen Tomaten-Mozarella-Panini, frt. Quiche und und und...
Allerdings habe mittlerweile doch entdeckt, das mir hin und wieder etwas fehlt. Und zwar habe ich das auf Staten Island, was wirklich nicht viel zu bieten hat, bemerkt. Dort gibt es nämlich, zumindest Samstags, vor allem eines im Überfluss: Ruhe!
Eigentlich habe ich die Fähre nur genutzt, um an der Freiheitsstatue vorbeizufahren, schöne Bilder von der Miss und der Manhattan Skyline zu machen. Und dann habe ich die Stille entdeckt. Kein Hupen, kein Quietschen, keine Sirenen, keine Leute. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass ich das vermisse. Noch schöner war es dann diese Woche vor meinem ersten Termin für den Aufbau in Washington Heights. Ich war so früh dran, dass ich durch das ruhige Viertel gelaufen bin, noch hinter Harlem, nördlichste Teil Manhattans, so nördlich, dass er auf meinem Stadtführer gar nicht mehr drauf ist!).
Im Fort Tyron Park angekommen lichtete sich gerade der Nebel, die Sonne kam durch und ich hatte einen wunderbaren Blick auf den Hudson River und 'The Cloisters', ein aus verschiedenen europäischen Epochen zusammengebautes Klosters. Um mich herum hüpfte ein Eichhörnchen. Und Vögel zwitscherten. Ich hätte nie gedacht, dass ich so entspannt zu meinem ersten beruflichen Termin in N.Y. gehen könnte. Dort verlief dann auch alles entsprechend gut, und wenn alles so läuft wie vorgesehen, könnt ihr davon in der kommenden Aufbau-Ausgabe (24.01.2002) lesen.
Aber schon kurz darauf hatte mich das Gewühl der Metropole wieder, und meine Energie, die Stadt zu erkunden lässt nicht nach. Langsam kommt auch das Abend- und Nachtleben dran, aber davon demnächst mehr...
P.S.: In eigener Sache: Nicht dass ihr alle glaubt, ich hätte nach kurzer Zeit schon vollkommen die deutsche Sprache verlernt. Aber wenn ich Nachrichten und Mails vom Internet-Cafe aus schicke, steht mir nur eine amerikanische Tastatur zur Verfügung. Dann gibt es z.B. schlichtweg kein ä, ö, ü, ß.
Nur so zu meiner Ehrenrettung ;-)
NewYork - 21. Sep, 10:42
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