29
Sep
2004

A trip to New York - Ein Reisetagebuch: 28.02.2002

Heute muss die Rubrik einmal umbenannt werden, und zwar in:

A trip to Washington!

Auf den habe ich mich zumindest am vergangenen Wochenende begeben. Auf den Spuren von Abraham, George (Washington) bis George (Bush)...

Angefangen hat die Reise mit einem kleinem Verwirrspiel und meiner Panik, wo wir wohl schlafen würden...

Also von vorne. Kyeong ist vor 12 Jahren mit ihrer Familie aus Korea in die USA gekommen, genauer gesagt nach Springfield in Virginia. Derzeit studiert sie Kunst in New York und wohnt im Webster - da ist er, der Bezugspunkt. Wir haben uns halt hier öfter mal unterhalten, beim Essen zusammen gesessen - und wie Deutsche so sind, naiv, sie erzählen, sie würden sich gern auch noch anderes anschauen außerhalb von New York. Kyeong ist sehr amerikanisiert, wie sie selber sagt, und hat uns (eine weitere deutsche Mitbewohnerin und mich) prompt zu sich nach Hause eingeladen - schließlich liege Washington DC nur zehn Autominuten entfernt. Mit ihrer Handynummer im Gepäck saßen wir dann also im Greyhound, der nach knapp vier Stunden in time in Washington ankam. Nur leider konnten wir Kyeong nicht erreichen. In der Hoffnung, dass sie hin und wieder ihre Mailbox abhört, warteten wir also um Mitternacht zwischen lauter Wartenden. Leider hatten Kyeong und ihre Freundin die Nachricht falsch verstanden und warteten auch - aber am Bahnhof.

Kurz und gut: nach einigem hin und her, und den ersten - oh-gott-eine-nacht-in-der-greyhound-station - gedanken, haben wir uns gefunden und dann in Washington verfahren, so dass wir schon einmal einen Eindruck von der Stadt bei Nacht bekamen.

Am nächsten Morgen ging dann das Touristen-Programm los, Reiseführerin Kyeong zeigte uns ihre Stadt - und geriet dabei selbst in Ecken, an denen sie zuvor noch nie war, wie sie uns immer wieder begeistert bestätigte. Zum Beispiel auf den Arlington Cemetary. Nein, der Vorschlag auf den Friedhof zu gehen kam nicht von mir, diesmal nicht! Aber immerhin habe ich jetzt das Grab von Kennedy gesehen. Und das war nicht das einzige Mal, das wir auf einen Präsidenten-Gedenkstein trafen. Eigentlich müsste Washington nämlich Presidenton heißen, oder so. Ein Memorial jagt das andere, von Lincoln zu Jefferson, zum Washington-Memorial, irgendwo dazwischen lag dann das neue Reagan-Kultur-Zentrum (ist das nicht schon ein Widerspruch an sich?)

Und wenn man aus New York nach Washington kommt, dann ist man erst einmal beeindruckt: weil alles so sauber ist, weil so wenig Leute auf den Straßen sind, weil die Häuser so niedrig sind, dass es in allen Straßen hell ist, weil vier Mädels nebeneinander auf dem Bürgersteig hergehen können, weil es so leise ist, weil die Leute bei rot wirklich an der Ampel stehen bleiben, weil die Autos wirklich anhalten oder langsamer werden, wenn man einfach so über eine Straße läuft, eben weil weil weil...

Aber andererseits fühle ich mich da in New York paradoxerweise sicherer... da ist abends wenigstens immer jemand in der U-Bahn, in Washington ist man da am Wochenende schon tagsüber allein. In New York kann man fast überall rumlaufen (außer vielleicht in der South Bronx), weil es gleich gefährlich ist... in Washington muss man sich auskennen, weil man von einer guten Gegend nur um die Ecke gehen muss, und schon ist man in der schlimmsten Ecke...

Irgendwie ist halt alles auch ein bisschen klinisch in der Vorzeigestadt... damit die vielen Kameras auch einen schönen Eindruck vermitteln. Apropos... ich habe mich natürlich in guter Korrespondenten-Manier direkt vor dem Zaun des Weißen Hauses fotografieren lassen... kann man ja vielleicht mal für ne Bewerbung gebrauchen :-) !

Wirklich nett ist allerdings Georgetown, nur fünf Autominuten von der Innenstadt entfernt (auch ein Unterschied zu N.Y., ohne Auto geht hier alles und da nichts). Lauter kleine Backstein und Holzhäuser, viele nette Kneipen, ein schöner Hafen, leckere Restaurants...

Apropos Restaurants - ich habe an diesem Wochenende so gut asiatisch gegessen wie nie zuvor. Kyeong führte uns in ein asiatisches Cafe zum Lunch und am Sonntag zu einem Siamesen und bei beiden betonte sie, schmecke das Essen authentisch wie in Korea oder halt Asien. Am Montagmorgen war ich schon soweit, dass ich die Chopsticks vermisst habe... Obwohl, von unseren Gastgebern sehr lieb gemeint, aber ich brauche wirklich nicht jeden Sonntag zum Frühstück gebratenen Reis mit Rippchen aus dem Wok...

Ihr merkt schon - ich werde jede Menge Eindrücke mitbringen und im wahrsten Sinne internationale. Über typisch amerikanisches demnächst hier mehr (ich will ja nicht in Klischees baden, aber...)

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